japanische Gartengestaltung
Der japanische Garten
Der japanische Garten ist geprägt von asiatischen Gestaltungstraditionen, die durch spirituelle Werte wie Zen und Feng Shui inspiriert sind. Dabei steht das optische Zusammenspiel der Elemente im Vordergrund, das eine harmonische und zeitlose Atmosphäre erzeugt – selbst, wenn der tiefere symbolische Sinn für europäische Betrachter nicht immer nachvollziehbar ist.
Grundprinzipien der Gestaltung
Asiatische Gärten stellen Landschaften im Kleinformat dar. Ein harmonisches und „urwüchsiges“ Bild entsteht durch die gezielte Kombination natürlicher Elemente wie Wasser, Stein und Pflanzen. So repräsentieren Steine Gebirge, und geharkte Kiesflächen symbolisieren das Meer. Formgeschnittene, kleine Bäume und Sträucher erinnern an von der Natur geformte Baumriesen, und Steinlaternen sind wie kleine Tempel in der Landschaft verteilt.
Chinesische und japanische Stile im Vergleich
Der Hauptunterschied zwischen chinesischen und japanischen Gärten liegt in der Bepflanzung und der Farbenvielfalt:
Chinesischer Garten: Hier dominiert üppige Bepflanzung mit exotischen Blühpflanzen und kräftigen Farben. Bunte Blüten, beispielsweise Rosen mit gefüllten Blüten, verleihen dem Garten eine lebendige, fast festliche Atmosphäre.
Japanischer Garten: Hier ist die Gestaltungsweise schlichter. Das Augenmerk liegt auf Grünpflanzen und dezent eingesetzten Blüten, um eine ruhige und meditative Umgebung zu schaffen. Die Wasser- und Steinlandschaften wirken oft minimalistisch und strahlen eine besondere Harmonie aus.
Elemente der Gestaltung
Wasser: Teiche, Brunnen oder Wasserspiele sind oft zentrale Elemente. Alternativ kann Wasser auch durch geharkte Kiesflächen symbolisiert werden, die das Meer darstellen. Mit Steinen können Ufer, Inseln und Landzungen gestaltet werden, die durch Zwerggehölze, Moose oder kleine Polsterstauden ergänzt werden, um eine natürliche Miniaturlandschaft zu schaffen.
Stein und Kies: Natursteinwege und kleine Brücken (idealerweise rot gestrichen) verleihen dem Garten Struktur. Kiesflächen, wie Marmorsplitt, bieten eine pflegeleichte Möglichkeit, Wasserflächen darzustellen – besonders, wenn unter dem Kies Unkrautvlies verlegt wird, um den Pflegeaufwand gering zu halten.
Bäume und Pflanzen: Im asiatischen Garten dürfen Bambus, Kiefern und Gehölze wie Ilex, Buchsbaum und Koniferen nicht fehlen. Rhododendren und Hortensien können als Hecken dienen. Wer es lieber niedriger mag, kann Buchsbaum oder Hortensien verwenden.
Mauern und Abgrenzungen: Unschöne Gartenstrukturen wie Garagenmauern lassen sich mit Bambus oder Rankpflanzen wie immergrünem Efeu kaschieren. Ein Blechschuppen kann etwa mit weißen und schwarzen Holzleisten im japanischen Stil gestaltet und das Dach mit Bambusmatten verkleidet werden, um als „Teehäuschen“ zu wirken.
Zubehör und Accessoires: Steinlaternen, Bambus-Wasserspiele, Buddhafiguren und Windspiele verleihen dem Garten einen authentischen asiatischen Touch. Diese Accessoires schaffen Akzente und verleihen dem Garten zusätzlichen Charme und Tiefe.
Materialien und Wege
Für Wege und Terrassen sollten natürliche Materialien wie Naturstein, Holz, Bambus und Kies verwendet werden. Naturstein-, Kies-, Rasen- oder Rindenmulchwege fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein.
Verbindung mit anderen Stilen
Ein asiatisch inspirierter Garten lässt sich gut mit anderen Gartenstilen kombinieren. Beispielsweise kann ein Rosenbeet im chinesischen Stil dem Garten eine farbenfrohe Note verleihen, während der japanische Garten mit schlichteren Elementen für eine harmonische Ausstrahlung sorgt.
Pflanzenübersicht für den asiatisch inspirierten Garten
Stauden
Stauden bieten eine vielseitige Grundlage im asiatischen Garten und verleihen ihm Struktur und Farbe:
Farne: Bringen Ruhe und Eleganz, ideal für schattige Plätze.
Funkien (Hosta): Robuste Blattschmuckpflanzen, deren große, grüne Blätter wunderbar Kontraste schaffen.
Prachtspieren (Astilbe): Schöne Blütenstände, die durch ihre zarten Farben Akzente setzen.
Moossteinbrech und Leberblümchen: Polsterbildend und bodennah, ideal für Miniaturlandschaften.
Polsterstauden: Perfekt zur Bodendeckung und um organische Formen zu schaffen.
Schwertlilien und Taglilien: Betonen mit ihren Blüten Formen und Übergänge.
Japanische Anemone und Storchenschnabel (Geranium): Herbstblüher, die subtile Farbe in den Garten bringen.
Elfenblume, Margerite, Chrysanthemen: Bieten langanhaltende Blütenpracht.
Orientalischer Mohn, Pfingstrose (Paeonia): Prächtige Blüten, die als Blickfang dienen.
Chinesische Trollblume, Akelei, Freilandfuchsien: Zarte Akzente, die auch asiatische Leichtigkeit symbolisieren.
Kletterpflanzen
Stauden bieten eine vielseitige Grundlage im asiatischen Garten und verleihen ihm Struktur und Farbe:
Efeu: Immergrün und langlebig, gut zur Kaschierung.
Clematis und Kletterhortensie: Blütenreichtum in sanften Farbtönen.
Blauregen: Hängende, blaue Blütenrispen, die romantische Akzente setzen.
Winterjasmin und Geißblatt: Duftende Blüten, die das Ambiente bereichern.
Trompetenblume (Campsis), Prunkwinde: Für kräftige, farbenfrohe Akzente.
Pfeifenwinde, Knöterich: Schnellwachsende, dichte Begrünung.
Felsenbirne und Zierkirsche: Zarte Blüten im Frühling, herbstliche Farbtöne.
Chinesischer Blumenhartriegel, Amberbaum: Exotische Blütenformen und leuchtendes Herbstlaub.
Schneeball (Viburnum), Zaubernuss (Hamamelis): Winterblüher, die für das ganze Jahr Akzente bieten.
Rhododendron, Freilandkamelien, Azaleen: Bringen Farbe und asiatisches Flair in den Garten.
Hortensien und Garten-Eibisch (Hibiskus): Farbintensive Blüten, die sich gut kombinieren lassen.
Johanniskraut, Magnolien, Buchs: Immergrün und vielseitig einsetzbar.
Japanische Hülse (Ilex), Blutpflaume, Gold-Robinie: Für Struktur und Kontraste.
Japanischer Ahorn: Filigranes Laub mit farbintensivem Herbstkleid.
Kiefern, Schirmtanne, Japanische Lärche: Formale Eleganz und beständig auch im Winter.